Veröffentlicht: 08. April 2020
Karl-Heinz Zenker erstellt 65 Sammelblätter mit Details zur Ortsgeschichte
Angefangen hat alles mit einer Brotmarke des Backhauses Weiß, die Karl-Heinz Zenker im Jahr 2006 bei seiner Schwiegermutter fand. Diese Brotmarke war die Grundlage für das Sammelblatt Nr. 1. Inzwischen hat der Heimatforscher Zenker insgesamt 65 Sammelblätter herausgegeben, die in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen erscheinen. Alle beschäftigen sich mit interessanten Themen oder Ereignissen aus der Ortsgeschichte von Hallbergmoos und Goldach.
Gefragt, was er als seine wichtigsten Sammelblätter bezeichnen würde, nennt er die Nummern 28, 40, 45 und 55:
Nr. 28 Hallbergmoos und der 2. Weltkrieg
Dieses - das bisher umfangreichste - Sammelblatt enthält die Ergebnisse von Recherchen über Kriegsteilnehmer und Kriegsereignisse. Berichtet wird darin auch vom Schicksal Karl Schäfers, der 1940 eingezogen wurde und im Januar 1956 als einer der letzten Kriegsgefangenen aus russischer Gefangenschaft zurückkehrte.
Nr. 40 Flüchtlinge und Heimatvertriebene
Über diese Personengruppen war in den Chroniken von Hallbergmoos fast nichts zu erfahren. Karl-Heinz Zenker fand heraus, dass rund 500 Flüchtlinge und Heimatvertriebene nach Hallbergmoos (damals noch ohne Goldach) kamen, und das bei einer Einwohnerzahl von lediglich 1.309 Personen!
Nr. 45 Entstehungsgeschichte des Gedenksteins
Der Heimat- und Traditionsverein, der aus dem Krieger- und Soldatenverein erwachsen ist, hat in Eigeninitiative und mit Hilfe von Spenden einen Gedenkstein finanziert und (westliches Ortsende, Richtung S-Bahn) aufgestellt. Dieser Stein soll an die Todesmärsche von KZ-Häftlingen im Jahr 1945 erinnern, die durch den Landkreis Freising führten.
Nr. 55 Was spricht für 1828 als Ortsgründungsdatum?
Mit diesem Sammelblatt wurde mit der Namensgebungsurkunde vom 21. Mai 1828 und den beiden Medaillen von 1828 durch mehrere Geschichtswissenschaftler bestätigt, dass 1828 die offizielle Ortsgründung mit der Namensgebung durch König Ludwig I. erfolgte. Darauf ist Karl-Heinz Zenker besonders stolz, denn „welche Gemeinde kann schon die Kopie einer Urkunde vorweisen, in der der dazu befugte König dem Dorf seinen heute noch gültigen Namen verlieh?“ Eine Kopie dieser Urkunde ist in einer der Vitrinen im Rathaus zu sehen, die der Verein neu gestaltet hat.