An der ehemaligen Stelle des Eisweihers befindet sich eine Informationstafel als Teil des Geschichtsweg „Spuren unserer Vergangenheit“.
Eisweiher dienten bis Mitte des letzten Jahrhunderts zur Stangeneisgewinnung für die Bierkühlung. In Hallbergmoos/Goldach existierten derartige Eisweiher beim alten Wirt in Goldach, beim Klösterl und beim Gasthaus Gamenik.
Vom Eisweiher beim alten Wirt ist ein Teil noch heute erhalten und liegt hinter dem Gästehaus. Der größere Teil ging anlässlich des Baus des Gästehauses in diesem auf.
Das Eis wurde beim Klösterl im so genannten Geierweiher zweimal im Winter - Anfang Januar und im Februar - herausgehackt und mit Zangen herausgezogen, wie Zeitzeuge Funk berichtet. Beim Alten Wirt wurde es in dem daneben liegenden stark isolierten Keller zur Bierkühlung eingelagert. Ansonsten diente der Weiher natürlich zum Eisstockschießen. Einzelne im Weiher noch schwimmende Eisschollen benutzten die Kinder, um darauf herum zu paddeln, was manchmal zu einem unfreiwilligen Bad führte, wie ein anderer Zeitzeuge aus Goldach berichtet.
Die Umrisse des Eisweihers beim Klösterl mit Zu- und Ablauf aus dem Graben sind noch heute zu erkennen.
Das Foto zeigt den Weiher anlässlich eines Festes mit aufgestelltem Maibaum, der ab 1946 vom SV Siegfried aufgestellt wurde, wie ein anderer Zeitzeuge berichtete, der auch die Girlande befestigte, wozu er Steigeisen benutzte. Dabei sind die Weiherumrisse den meisten nicht mehr geläufig, deutlich ist aber der alte Stadel erkennbar. Dieser Eisweiher wurde 1954 anlässlich der Verbreiterung und Teerung der Theresienstraße sowie Verfüllung des westlichen Grabens zugeschüttet, wozu Erdreich aus Erching zum Auffüllen benutzt worden ist. Den Antrag zum Straßenausbau dazu hatte der Gemeinderat bereits 1950 beim Kreistag gestellt, da die Straße teilweise nicht einmal vier Meter breit war. Anschließend wurden junge Kastanien angepflanzt. Im Laufe der Zeit wurde daraus der von allen beliebte Biergarten.
Der Eisweiher beim Gamenik lag westlich der Gaststätte und wurde verfüllt. Die Wirtschaft selbst wurde beim Neubau der Wohnanlage Theresienstr 22 abgerissen.
Karl-Heinz Zenker
Hallbergmoos im Oktober 2008